Digitalisierung und Automation benötigt politische Aufmerksamkeit
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Digitalisierung und Automation benötigt politische Aufmerksamkeit

Potenziale der Gebäudeautomatisierung und Sektorkopplung nutzen

Gebäudeautomation kann Gebäude und Wohnungen intelligent mit dem Energiesystem vernetzen, so dass eine gebäudeweite Optimierung von Energieerzeugung möglich ist. Diese Vernetzung ist auch Voraussetzung für die Sektorkopplung, welche die flexible Bereitstellung oder Abnahme von Energie ermöglicht. Hierfür können sämtliche Formen der Wärme- und Energieerzeugung – Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke oder auch Photovoltaikanlagen – zur Anwendung kommen. Ebenso können Batterien in Gebäuden oder Elektrofahrzeugen genutzt werden. Bisher werden solche Anlagen aber oft isoliert voneinander betrieben und geregelt. Vernetzt sind sie meistens nicht.

Mit Smart-Building-Technologie und Smart-Data-Lösungen den CO2-Ausstoß verringern

Ein Dezentrales Energiemanagement, genauer gesagt Smart-Building-Technologie, kann die benötigte Vernetzung herstellen. Smart-Building-Technologie kann technische Vorgänge intelligent und autonom steuern. Der Wärmebedarf kann auf diese Weise in Bestandsgebäuden um 20 bis 30 % reduziert werden. Kontinuierliches, bedarfsgerechtes Anpassen der Wärme- und Warmwassererzeugung ist dafür die Lösung. Derartige Smart-Data-Lösungen machen Gebäude schlauer: Sie können herstellerunabhängig, technikübergreifend, vorausschauend und für jedes Gebäude genutzt werden. Sie bringen Daten über die Nutzung, interne Lasten und die Thermodynamik im Gebäude zum Einsatz. Sie verstehen die Wirkung von Sonne, Wind und Außentemperatur auf das Innenraumklima und kennen die Wetterprognosen. Auf diese Weise können die optimalen Steuerungsdaten für das Gebäude gewonnen werden. Das reduziert Kosten, verringert den CO2-Ausstoß, sorgt für ein stabiles Raumklima und freut die Nutzer.

Digitalisierung und Gebäudeautomatisierung hohe politische Aufmerksamkeit geben

Die Digitalisierung und Gebäudeautomatisierung müssen in der nächsten Legislatur wirksamer vorangebracht werden. Bedeutende Hemmnisse sind: unzureichende Datenverfügbarkeit und datenschutzrechtliche Hürden zur Anwendung von Smart-Data-Lösungen, Einschränkung technischer Möglichkeiten durch nicht-offene Datenstandards und Schnittstellen sowie Ausbaubedarfe bei der digitalen Infrastruktur. Spätestens nach der Bundestagswahl muss der Abbau dieser Hemmnisse entschlossen angegangen werden - dieses Plädoyer richtete der stellvertretende Vorsitzender der BDI-Initiative „Energieeffiziente Gebäude“ Uwe Großmann (MeteoViva) zusammen mit den Industrievertretern Jan Brockmann (Bosch Thermotechnik) und Maria Hill (ECE Group Services/ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss) in der vom BDI organisierten Round-Table-Diskussion an die Bundestagsabgeordneten Timon Gremmels (SPD), Michael Kießling (CSU) und Dr. Ingrid Nestle (Bündnis 90/Die Grünen).

Aufzeichnung der Round-Table-Diskussion:
https://www.youtube.com/watch?v=3021Jnvq-DM&t=748s